Langfristige Folgen Personalentwicklung drehmoment Blog

Oder: Warum Unternehmen, die jetzt den Personalentwickler aufs Fahrrad schicken, Opfer der natürlichen Auslese werden können.

Ohne Zweifel befinden wir uns alle in der Krise. Corona macht Angst, kostet Ergebnisse, vielleicht sogar Arbeitsplätze oder mehr. Und was machen gute Unternehmer in Krisenzeiten? Sie streichen erst einmal Budgets und stellen um auf Kurzarbeit.

Corona: kurzfristig denken hat langfristig Folgen

Vielarbeiter Personalentwickler

Das ist auch der Grund, warum ein befreundeter Personalentwickler – eigentlich ein Vielarbeiter –  sein gelbes Retro-Fahrrad auf Vordermann brachte, um nun bei schönstem Sonnenschein Radtouren zu unternehmen. Doch weder die Sonne noch das Retro-Feeling bringen ihm Freude. Denn er hat sich diesen Job ausgesucht, weil er ein Vordenker ist. Er weiß aus Erfahrung, dass 70 Prozent aller Change-Projekte scheitern. Und er weiß auch, dass sein Unternehmen und wir alle derzeit vor dem größten Change-Projekt überhaupt stehen. Ihm ist klar, dass es nach Corona kein „Wieder-ins-gewohnte-Fahrwasser-kommen“ geben wird – und dass es bis zu diesem „nach Corona“ noch sehr lange dauern wird.

Sein Unternehmen wäre gut beraten, gerade jetzt die Mitarbeiter, die den Wandel begleiten können, auch gezielt und effektiv einzusetzen. Personalentwicklung in Zeiten der Krise hat die Aufgabe, Stabilität und Sicherheit zu geben. Es geht darum, sich mit dem Führungsteam zusammenzusetzen und dieses zu unterstützen bei den Herausforderungen, die jetzt virulent sind. Personalentwicklung ist die wichtigste Führungsaufgabe: Wie schaffe ich es, meinen Mitarbeitern die Unsicherheit und Ängste – zum Beispiel im Umgang mit den Kunden, mit Nähe und Distanz, mit der Sorge um den Arbeitsplatz – zu nehmen? Wie treffe ich jetzt die richtigen Entscheidungen und vermittele diese auch überzeugend? Was sind überhaupt gute Entscheidungen? Mit diesen Fragen sollte kein Unternehmen seine Führungskräfte heute allein lassen.

Corona: kurzfristig denken hat langfristig Folgen
„Die natürliche Auslese sorgt dafür, daß immer die Stärksten oder die am besten Angepaßten überleben.“ Charles Darwin

Wege aus der Krise

Gerade jetzt muss das Management die richtigen „Köpfe“ an den entscheidenden Positionen aktivieren. Fehler im unternehmerischen Handeln können heute den entscheidenden Wettbewerbsvorteil kosten. 

Und das, was über Jahre erfolgreich funktioniert hat, ist heute vielleicht fatal. Diese Krise und die Veränderungen, die daraus resultieren, verändern auch grundlegend die Anforderungen an Ihre Führungsmannschaft. Gehen Sie nicht davon aus, dass jeder genau weiß, was er zu tun hat. Daher kann und sollte Ihr Personalentwickler schnelle und vor allem objektive und verlässliche Informationen über die aktuell für den Unternehmenserfolg relevanten Kompetenzen sammeln und zur Verfügung stellen.

Veränderung bringt Frustration – das wissen wir alle. Ausbleibender Erfolg neuer Prozesse, die durch Corona notwendig werden, hat nicht nur Produktivitätsverlust zur Folge, sondern auch steigende Fluktuation. Somit kann es passieren, das wichtige Mitarbeiter Ihr Unternehmen verlassen. Daher sind nun neues Denken und Anpassung gefordert. Ein Management wird dann überleben, wenn es sich von der Haltung verabschiedet, dass jetzt funktioniert, was immer funktioniert hat. Und wer begreift, dass die Organisation nicht „schon irgendwie mitzieht“, sondern stattdessen beginnt, alle Beteiligten für die derzeitige Veränderung zu mobilisieren, wird letztendlich die Nase vorn haben. Oder anders ausgedrückt: Kurzfristig denken wird in dieser Zeit langfristige Folgen haben.

Corona: kurzfristig denken hat langfristig Folgen

Zurück zur Arbeit

Deshalb: Holen Sie den Mitarbeiter, der die notwendige Veränderungsenergie besitzt, schleunigst von seinem Retro-Rad und zurück an seinen Arbeitsplatz – egal, ob es der Personalentwickler ist oder ein anderer wichtiger Mitarbeiter, der genau jetzt den Wandel mit voranbringen kann.

Autorin: Bettina Klumpp, Geschäftsführerin Diagnose-it! www.diagnose-it.de