E-Learning Mittelstand drehmoment Blog

E-Learning ist für viele Führungskräfte im Mittelstand immer noch eine äußerst abstrakte Sache. Wie genau kann E-Learning aussehen? Und vor allem: Wie viel kostet es? Besonders die finanziellen Bedenken halten seit Jahren viele Mittelständler davon ab, in digitales Lernen zu investieren. Doch das ist häufig nicht sinnvoll. Warum, erklären wir hier.

Häufig viel günstiger als erwartet.

Was würden Sie schätzen, wie viel eine 15-minütige Lerneinheit kostet? Nur schon einmal vorweg: Es muss sich nicht immer um Unsummen handeln. Das offene Ende nach oben, was den Preis angeht, ist unserer Erfahrung nach aber noch immer der Hauptgrund, weshalb viele Mittelständler abgeschreckt sind. Und tatsächlich sind den Kosten für digitales Lernen keine Grenzen gesetzt. So kann eine einstündige Lerneinheit auch mal schnell 50.000 Euro kosten, weil Videos produziert, Inhalte neu konzipiert und ein umfangreiches Reporting sichergestellt werden müssen.

Das wiederum bedeutet allerdings nicht, dass es nicht auch viel simpler, schneller, flexibler und vor allem günstiger geht! Besonders, wenn Schulungsunterlagen bereits in Form von PDFs oder PowerPoint-Präsentationen vorhanden sind. Dann kann, abhängig von Tiefe und gewünschtem Medialisierungsgrad der Inhalte, ein Transfer schon für weniger als 1000 Euro möglich sein – und das für eine unbegrenzte Anzahl an Lernenden.

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Flexibel anpassbar.

Just vor einigen Monaten gab es diese Situation in unseren eigenen Reihen: Teile unseres Personals hatten gerade eine Softwareschulung erhalten. Zwei Monate später gab es ein zentrales Update seitens des Herstellers und schon waren 25% des erlernten Know-Hows unserer Mitarbeiter hinfällig. Dumm nur, dass man den 2000 Euro-Trainer nicht mal eben zurück ins Unternehmen holen kann, damit er auch die Updates erklärt.

Hierin besteht ein weiterer großer Vorteil des E-Learnings: Gerade diese flexible Anpassung von Inhalten bedeutet keinen deutlichen finanziellen Mehraufwand. Das Learning bleibt einfach in seiner Form bestehen und einige Inhalte können für Splitterbeträge der Erstellungskosten jederzeit angepasst werden. Das Gleiche gilt selbstverständlich auch für unterschiedliche Zielgruppen. Ein bereits erstelltes Learning kann auf verschiedene Zielgruppen zugeschnitten und somit für einen Bruchteil dessen bereitgestellt werden, was zielgruppenorientierte Präsenztrainings gekostet hätten. Schlussendlich erreichen Sie so Einsteiger und Fortgeschrittene, Führungskräfte, Projektmitarbeiter und Azubis am effektivsten und häufig auch am unkompliziertesten. Und wo wir gerade von Azubis sprechen…

Magnet für die Fachkräfte der Zukunft.

Für viele Mittelständler ist es gar nicht mehr so einfach, an kompetente Azubis zu kommen – und somit an vielversprechende Fachkräfte der Zukunft. Wie viel eine ansprechende und intuitiv digitale Unternehmensstruktur hierzu beitragen kann, wird häufig völlig unterschätzt. Dabei fahren verstaubte Unternehmensprozesse meist komplett an der Lebenswelt von Azubis vorbei. Für sie gehören Messenger, videobasiertes Lernen und Inhalte, mit denen sie auf irgendeine Form interagieren können, bereits zum Alltag. Kann ein potenzieller zukünftiger Arbeitgeber ihnen diese Elemente auch im Unternehmenskontext zur Verfügung stellen, platziert er sich dadurch vor seinen Wettbewerbern.

Bei der Arbeitgeberwahl zukünftiger Azubis sind die Möglichkeit zum digitalen Lernen, ein sinnvoll konzipierter Digital Workspace und eine gewisse Freiheit in Arbeitszeit und Arbeitsort sogar noch wichtiger als Gehalt oder Aufstiegschancen. Statt auf obsoleten Arbeitsweisen zu beharren, lohnt es sich, in ein zeitgemäßes unternehmensinternes Arbeiten und Lernen zu investieren. Besonders mit Blick auf die Zukunft.

Hohe Haltbarkeit – Gute Investition.

Besonders in Zeiten finanzieller Unsicherheit müssen sich Investitionen lohnen. Ganz ohne Training kommen Mittelständler aber auch nicht aus. Sie benötigen also ein möglichst haltbares Vehikel für ihre Inhalte. Einer der größten Vorteile des E-Learnings ist gerade diese Haltbarkeit. Learnings, die heute nach den gegenwärtigen Standards erstellt werden, sind auch in 5 bis 10 Jahren noch aktuell. Mit gelegentlicher inhaltlicher Anpassung können so hunderte oder – je nach Unternehmensgröße und Verfügbarkeitsdauer des Learnings – sogar tausende Mitarbeiter erreicht werden.

Die meisten Unternehmen bestimmen bei Präsenztrainings im eigenen Haus einen Protokollanten, der dem Trainer genau zuhören und alles mitschreiben soll. Doch sind wir mal ehrlich: Es ist mehr als fraglich, wie viele der Mitarbeiter diese Protokolle im Nachhinein noch lesen – vermutlich niemand. Viel effektiver ist es, stattdessen ein Jahr später erneut einen Trainer ins Haus zu holen – und das Jahr darauf wieder. Ein E-Learning erspart diese kontinuierlichen Ausgaben. Das bedeutet nicht, dass Präsenztrainings überholt und völlig unnötig sind. Es gibt Inhalte und Formate, die auch weiterhin unbedingt in Form von Präsenztrainings vermittelt werden sollten! Besonders im Hinblick auf den Aspekt der Haltbarkeit ist jedoch die Frage wichtig, für welche Inhalte im individuellen Unternehmen weiterhin Präsenzveranstaltungen sinnvoll sind und welche Inhalte in deutlich haltbarere E-Learnings umgewandelt werden können.

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Why not try?

E-Learnings sind gar nicht so teuer wie man meint. Sie sind flexibel anpassbar und extrem haltbar. Häufig helfen sie auch dabei, Fachkräfte auf ein Unternehmen aufmerksam zu machen, oder sind ein entscheidendes Argument, warum sich diese für ein bestimmtes Unternehmen als zukünftigen Arbeitgeber entscheiden. Es ist also spätestens jetzt an der Zeit, dass mittelständische Unternehmen sich Gedanken darüber machen, welche Inhalte sinnvoll in E-Learnings umgewandelt und den Mitarbeitern auf diese Weise zur Verfügung gestellt werden können.

Dafür gibt es zahlreiche kompetente Agenturen. Ob diese Maßnahmen sinnvoll sind, muss letztendlich natürlich jeder selbst entscheiden. Wer sich aber heute scheut, zumindest eine Kostenschätzung einzuholen, kann nicht einmal erahnen, was seine Mitarbeiter morgen verpassen.

Autor: Marius Lex, Junior Consultant, drehmoment, www.drehmoment-gmbh.de