Spezialwerkzeug Personalentwicklung

Sie haben für Ihr Unternehmen gerade ein wichtiges Spezialwerkzeug angeschafft – 80.000 Euro Investment in einer harten Zeit. Aber Ihr Aftersaleschef hat Sie davon überzeugt, dass Sie genau mit diesem Tool einen deutlichen Wettbewerbsvorteil haben. Damit das Werkzeug funktionsfähig bleibt, haben Sie einen Prozess und Verantwortlichkeiten zur Wartung, Benutzung und Pflege eingeführt. Wer sich nicht daran hält, bekommt mit Ihnen persönlich Ärger.

Gute Mitarbeiter brauchen Pflege.

Angesichts eines Investments von 80.000 Euro und des Aufwands für die Instandhaltung und Pflege des Spezialwerkzeugs, werden Sie stets betonen, dass sich jeder Aufwand lohnt, um das teure Werkzeug verfügbar zu haben. Spannend wird es nun, wenn wir den Bogen zur Pflege Ihres Mitarbeiterstamms spannen. Was bezahlen Sie an Lohn- und Opportunitätskosten, um einen guten Mitarbeiter einzustellen? Vermutlich keine 80.000 Euro. Und leider fehlt auch oft schon direkt nach der Einstellung die nötige Aufwendung für „Pflege und Instandhaltung“, die bei jedem Spezialwerkzeug selbstverständlich ist.

Umgang mit einem Spezialwerkzeug für Ihre Personalentwicklung

Der Neue wird nicht vernünftig eingearbeitet. Es wird vorausgesetzt, dass er genügend Know-how und Erfahrung mitbringt, um sich schnell einzufinden und arbeitsfähig zu sein. Zudem wird von vielen Führungskräften die Personalentwicklung des Mitarbeiters als notwendiges Übel betrachtet: Was bitteschön soll Führungskraft denn sonst noch alles tun im operativen Geschäft? Das muss doch auch so laufen. Inzwischen dürfte aber jedem Unternehmer klar sein, dass die Mitarbeiter und deren Wissen einen entscheidenden Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. Mangelnde Personalentwicklung seitens des Unternehmens wird diesem somit schnell zum Verhängnis. Doch was versteht man überhaupt unter Personalentwicklung? Die Definitionen sind so weitreichend wie unterschiedlich. Wir wollen daher in diesem Rahmen vermitteln, was dieser Begriff für uns bedeutet.

Ihre Ziele immer im Blick.

Der Zweck Ihres Unternehmens ist es, Ihre Produkte und Dienstleistungen anzubieten und damit Geld zu verdienen. Um diesen Zweck zu erfüllen, haben Sie eine Vision, eine Strategie und Ziele. Um wiederum diese Ziele zu erreichen, haben Sie eine Organisation aufgebaut, teure Maschinen und Werkzeuge angeschafft sowie Mitarbeiter mit Wissen, Fähigkeiten und der nötigen Kompetenz eingestellt. Damit Ihr Unternehmen seinen Zweck erfüllt und überlebt, ist es täglich wichtig, die Mitarbeiter bei deren Aufgaben zu unterstützen, damit diese bestmöglich erfüllt werden. Darin besteht Ihre wichtigste Führungsaufgabe. Unternehmer und Führungskräfte, die das nicht erkennen, werden auf Dauer nicht erfolgreich sein. Personalentwicklung, so wie wir sie verstehen, umfasst also die tägliche Begleitung Ihrer Mitarbeiter im operativen Geschäft. Natürlich ist es auch wichtig, den Mitarbeitern langfristige Perspektiven zu geben, Entwicklungsziele zu vereinbaren und jährlich eine Statuserhebung mit ihnen durchzuführen. Aber: Personalentwicklung ist in erster Linie Tagesgeschäft. Wer dieses nicht mitträgt, muss die eigene Berechtigung als Führungskraft hinterfragen.

Umgang mit einem Spezialwerkzeug für Ihre Personalentwicklung

Wenn Mitarbeiter täglich spüren, dass es da eine Führungskraft gibt, die sie unterstützt, werden sie loyal – dieser Führungskraft und diesem Unternehmen gegenüber. Personalentwicklung ist somit das Bindungs- und Führungsinstrument Nummer 1. Eine bedarfsorientierte und zukunftsfähige Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeiter schafft einen bedeutenden Vorteil für Ihr Unternehmen. Vor allem in Anbetracht dessen, dass Kompetenz- und Leistungsträger grundsätzlich rar sind, sollten Sie zielgerichtet und systematisch in Ihre Mitarbeiter investieren. Dabei gilt es zu bedenken, dass gerade Ihre „neuen Spezialwerkzeuge“ intensive Pflege benötigen. Durch frühzeitige Unterstützung und Förderung Ihrer Auszubildenden entsteht eine starke Bindung an Ihr Unternehmen. Sie erhöhen somit den Willen Ihrer Auszubildenden, auch nach deren Ausbildung Teil Ihres Unternehmens zu bleiben.

„Nun gut“, denken Sie jetzt vielleicht. „Personalentwicklung anzugehen, scheint zwar wichtig zu sein – aber derzeit sind andere Themen viel dringender. Um Personalentwicklung kümmere ich mich mal in einer ruhigeren Phase.“ Doch seien Sie versichert: Diese ruhige Phase wird nicht eintreten. Schieben Sie Personalentwicklung daher nicht auf die lange Bank. Besonders in Krisenzeiten sollten Sie in das Potenzial Ihrer Mitarbeiter investieren. Nur so können Sie Ihre internen Ressourcen optimal ausschöpfen. Und Ihre Mitarbeiter werden diese Wertschätzung zweifellos spüren, was letztendlich auch Ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöht.

Autorin: Lara Müller, Senior Consultant drehmoment, www.drehmoment-gmbh.de