Sie wollen ein komplexes Thema an Ihre Zielgruppe bringen und das in möglichst kurzer Zeit? Am besten auf eine kreative, inspirierende Art und Weise, die das Publikum mitnimmt und einen effizienten Lernerfolg statt Tagträumerei garantiert?

Gut, dann schließen Sie erstmal das PowerPoint-Dokument. Wir haben eine bessere Idee und die läuft heutzutage unter dem Begriff „Explainer Video“. Sicherlich haben Sie auch schon ein solches Video gesehen – wenn auch unbewusst. Denn zurzeit sind die Explainer kaum zu vermeiden, ob auf YouTube, Social Media oder in E-Learnings sowie MOOCs (Massive Open Online Courses).

Ein „Explainer“ – Was ist das?

Zunächst beginnen wir mit einem kurzen Definitionsbegriff um klarzumachen, worüber wir hier eigentlich reden. Unter dem Anglizismus Explainer versteht man ein informatives Video, das ein wissenschaftliches Thema in möglichst kurzer Zeit an eine bestimmte Zielgruppe transportiert. Die charakteristische Stärke der Explainer ist die visuelle Ebene, denn diese kombiniert animierte und textuelle Elemente, um die oftmals komplexen Sachverhalte zu veranschaulichen. In der Regel bündeln die beliebten animierten Erklärvideos eine faktische Narration, einprägsame Animationen sowie ergänzende Soundeffekte und sind somit alles in allem ein unterhaltsames Medienprodukt – doch zu den Bestandteilen später mehr.

Nun stellt sich die Frage: Was macht die animierten Erklärvideos so interessant und relevant für wirtschaftliche Unternehmen?

Unternehmen haben das Potenzial der animierten Explainer als Lernwerkzeuge schon lange erkannt und nutzen diese, um ihre Service-Leistungen an die Kunden zu bringen, Projekte zu veranschaulichen oder Onboarding-Prozesse neuer Mitarbeitenden zu unterstützen. Dies beobachten auch Forschende:

„Online Video has quickly emerged as the prefered content medium for Business-to-Business (B2B) marketers around the world. […] Today, explainer videos are used at all stages of the sales cycle to educate, entertain, inspire, and engage potential customers[…].“ (Krämer & Böhrs, 2016)

Krämer, A. & Böhrs, S. (2016). How Do Consumers Evaluate Explainer Videos? An Empirical Study on the Effectiveness and Efficiency of Different Explainer Video Formats. Journal of Education and Learning, 6(1), 254.

Und zwar völlig zurecht: Denn mithilfe von Explainern können komplexe Prozesse mittels Animationen veranschaulicht werden, ohne dass der Informationsgehalt darunter leidet. Sie genießen ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit und werden häufiger genutzt als alle anderen Lernformate. Außerdem ist ein ausgeprägter Lernerfolg nachweislich durch Studien belegt, da mehrere Sinne gleichzeitig „am Werk sind“. Alles in allem eine Win-win-Situation.      

Was macht einen gelungen Explainer aus?

Wir haben bereits zahlreiche Explainer für Kunden produziert und können aus Erfahrung berichten, welche Komponenten im Produktionsprozess besonders zu beachten sind. Hier die wichtigsten Grundregeln:

  1. Skript. Ein gut geschriebenes Skript ist essenziell für den Erfolg eines Erklärvideos. Kernbotschaften müssen gekannt und mithilfe klarer Struktur vermittelt werden. Es gibt nichts Schlimmeres als einen verwirrenden Aufbau, eine lückenhafte Argumentation oder unnötige Ausschweifungen.
  2. Länge. Ein gelungener Explainer muss kurz sein, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewährleisten. Forschende empfehlen eine Länge von ein bis vier Minuten. Besser kurz und prägnant als zu lang und ausschweifend.
  3. Fokus. Um diese Kürze zu garantieren, muss der Inhalt fokussiert und einfach dargestellt sein. Der Fokus liegt auf dem „Warum?“ und nicht auf dem „Was?“ oder „Wie?“. Keine ausschweifenden Expositionen oder Fun-Facts! Wir wollen kein Thema in seiner allumfassenden Gesamtheit abbilden, sondern eine Kernbotschaft auf simple Weise an ein bestimmtes Publikum bringen.
  4. Storytelling. Storytelling ist ein fundamentales und sehr machtvolles Werkzeug, wenn es um Explainer geht. Nachgewiesenermaßen ist das Gehirn aktiver, wenn eine gute Story erzählt wird. Wer also sein Publikum einbinden und „halten“ will, aktiviert mal besser seine kreative Ader. Wer dazu mehr erfahren will, kann sich auch gerne unseren Blogartikel zu „Was uns Geschichten lehren – Storytelling in E-Learnings“ durchlesen.
  5. Visuals – Die charakteristische Stärke der Explainer. Bei vielen Thematiken ist es gar nicht so einfach, sich ein klares Bild vorzustellen. Vor allem wenn einem ein Fakt nach dem anderen um die Ohren gehauen wird … Wie gut, dass die Explainer die visuelle Aufgabe übernehmen! Mittels Grafiken, Karikaturen und Animationen werden die komplexen Sachverhalte einprägsam veranschaulicht.

Wie können die Explainer aussehen?

Wenn wir von animierten Lernvideos sprechen, kommen den meisten vermutlich der traditionelle 2D- beziehungsweise 3D-Animationsstil in den Sinn. Allerdings gibt es weitaus mehr Gestaltungsstile, die sich je nach Thema, Zielgruppe oder Länge besser eignen als andere. So lässt sich beispielsweise eine neue Software mittels eines Screencasts anschaulicher erklären als durch Animationen.

Durch die unterschiedlichen Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren verschiedene Explainer-Typen herausgebildet, die alle vom Publikum ähnlich gut angenommen wurden. Im Folgenden haben wir ein kleines Best-Off zusammengestellt.

Whiteboard-Explainer – Eine Form des Erklärvideos, die vor allem im Jahr 2012 Beliebtheit errungen hat. In diesen ist meistens eine Hand zu sehen, die auf ein Whiteboard schreibt beziehungsweise zeichnet. Oftmals wirkt es, als wäre es mit einem „echten“ Whiteboard gefilmt worden, allerdings sind diese Explainer in den meisten Fällen mit einer Animationssoftware produziert. Die Bilder sind in der Regel schwarz-weiß und sehr minimalistisch.

Animation – Obwohl wir angemerkt haben, dass die traditionelle Animation nicht immer der way-to-go ist, darf diese selbstverständlich in der Aufzählung nicht fehlen. Denn diese Art des Explainers ist vermutlich die visuell stärkste. Mithilfe von 2D (und manchmal 3D) Animationen kann eine detaillierte Bildebene gestaltet werden, die die narrativen Informationen einprägsam veranschaulicht und sogar ergänzt.

Sceencast-Explainer: Hier wird der Bildschirm eines digitalen Endgerätes (Desktop, Tablet, Smartphone) aufgenommen. Somit kann der Explainer dem Publikum die Änderungen zeigen, die dieses selbst sehen würde, wenn es auf dem Bildschirm interagieren würde. Dieses Format ist die effektivste Wahl, um die Funktionen eines neuen digitalen Tools zu demonstrieren.

Motion-Graphics: Eine Form der audiovisuellen Gestaltung, die einer – normalerweise – statischen Grafik Animation und Bewegung verleiht. Nicht mit Animation zu verwechseln! Bei Motion-Graphics werden beispielsweise Balken in einem Diagramm „erhoben“ oder kleine Linien in Bewegung versetzt – ohne, dass ein Narrativ dahintersteckt.

Fazit

Der Einflussbereich der Explainer beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf den Bildungsbereich, sondern sie erobern auch die Wirtschaft. Wenig überraschend, immerhin sind die Videos ein machtvolles Werkzeug, das komplexe Informationen optimal fassen und effektiv an eine Zielgruppe vermitteln kann.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Haben Sie auch eine Idee, ein Tool oder ein Konzept, dass Sie unterhaltsam und verständlich vorstellen wollen? Dann melden Sie sich gern bei uns: Wir erstellen Ihnen einen individuellen Explainer – vom Skript über das Storyboard bis hin zum Voice-Over und der Animation. Bringen Sie Bewegung in Ihre Ideen!

Autorin: Helen Keller, Consulting Analyst drehmoment
www.drehmoment-gmbh.de